Nachhaltige Verkehrspolitik:
Bundesländerindex Mobilität und Umwelt 2018/ 2019
„Nachhaltige Mobilität ist komplex und schwer zu fassen. Personen- und Güterverkehr ökonomisch, ökologisch und sozial in Einklang zu bringen, ist eine große, aber drängende Herausforderung, der sich viele Bundesländer nur zögerlich stellen. Umso mehr erfüllt es uns mit Zuversicht, dass wir am mit inhaltlicher Unterstützung der Bundesländer die fünfte Ausgabe unseres Bundesländerindex Mobilität und Umwelt vorlegen können.
Wo in Deutschland leiden die Bürger am wenigsten unter Verkehrslärm? In welchen Bahnhöfen fühlen sie sich am sichersten? Was planen Länder mit vielen Verkehrstoten gegen die hohen Opferzahlen? Welche Regierungen sind besonders ehrgeizig in Richtung »nachhaltige Verkehrspolitik« unterwegs? Antworten darauf liefert der Bundesländerindex Mobilität und Umwelt 2018/ 2019.“ (Pressetext von Allianz pro Schiene)
Untersucht wurden die Bundesländer nach: Verkehrssicherheit, Lärmminderung, Flächenverbrauch, Klimaschutz und Luftqualität. Hamburg landet im Vergleich der 16 Bundeländer auf Platz 14. Vor ein paar Jahren war Hamburg noch das Schlusslicht.
Herausgeber sind: Allianz pro Schiene, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat, der BUND und Quotas.
Die Broschüre zum Download hier:
Nachhaltige Mobilität:
Hamburg im Städte-Ranking weit hinten
Greenpeace legt einen aktuellen Städtevergleich vor: Hamburg erreicht Platz 10 unter den 14 größten Städten Deutschlands – Stand: 22. März 2017
Bei den meisten untersuchten Kriterien für nachhaltige Mobilität
ergibt sich für Hamburg großer Nachholbedarf
Greenpeace schreibt in der zusammenfassenden Einleitung (Auszüge):
„Im Wettstreit der Städte um zufriedene Bewohnerinnen und Bewohner spielt das Auto eine unrühmliche Rolle.
Es macht die Luft zu schmutzig, Straßen zu laut und Kreuzungen zu gefährlich. Vier von fünf Deutschen wünschen sich, dass Städte so umgestaltet werden, dass wir kaum noch auf ein Auto angewiesen sind und unsere Wege mit dem Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zurücklegen können. Dahinter steckt auch die wachsende Erkenntnis, dass städtischer Raum zu kostbar ist, um einen Großteil davon einem ineffizienten Verkehrsträger wie dem Auto zu widmen. Und es verbirgt sich dahinter der Wunsch nach neuen, nachhaltigen Formen der Mobilität.
Viele Städte haben diesen Wunsch gehört – umgesetzt aber wird er mit sehr unterschiedlicher Konsequenz.
Diese Unterschiede abzubilden, ist das Ziel des vorliegenden Rankings. Es bewertet den Stand der 14 größten deutschen Städte im Aufbau einer nachhaltigen Mobilität. Dazu wurde ein detaillierter Mix aus Kriterien und Parametern berücksichtigt. Greenpeace konzentriert sich auf Mobilität in Städten, weil diese nach Jahrzehnten einer auf das Auto fixierten Verkehrspolitik vor großen Problemen stehen.
Die Luft in den meisten deutschen Ballungszentren ist seit Jahren schlechter, als sie laut offiziellen Grenzwerten seien dürfte. Hohe Stickstoffdioxidwerte verursachen pro Jahr 10.000 vorzeitige Todesfälle.
Eine Stadt wie Stuttgart ruft inzwischen regelmäßig Feinstaubalarm aus. Die in vielen Städten rasant wachsende Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer verlangt nach einem gerechten Anteil am begrenzten Straßenraum. Diese Herausforderungen können Städte am leichtesten beantworten, weil das eigene Auto hier am entbehrlichsten ist. Die hohe Bevölkerungsdichte macht nachhaltige aber vergleichsweise kostspielige Infrastrukturprojekte wie Straßen- und U-Bahnen wirtschaftlich. Die Entfernung zwischen Wohn und Arbeitsort, Einkaufs- und Freizeitangeboten lassen sich mit einer vorausschauenden Stadtplanung verkürzen. Der Löwenanteil der täglichen Wege lässt sich zu Fuß, mit Rad, Bus und Bahn, beziehungsweise einem intelligent verknüpften Mix verschiedener Verkehrsträger zurücklegen. Mit dieser Umstellung gewinnen Städte Platz und Lebensqualität, die Luft wird sauberer, Straßen sicherer.
Eine nachhaltige Verkehrswende ist auch klimapolitisch notwendig.
Der Verkehr verursacht heute rund ein Fünftel der deutschen Treibhausgase. Deren Ausstoß hat Deutschland insgesamt in den vergangenen 25 Jahren um etwa 30 Prozent senken können. Dazu hatte der Verkehr kaum etwas beigetragen: Zwischen 1990 und 2014 stagnierten die klimaschädlichen Emissionen hier nahezu – von 163 Millionen Tonnen CO2 gingen sie lediglich auf 160 Millionen Tonnen CO2 zurück. Damit auch der Verkehr einen fairen Beitrag zum Klimaschutz leistet, muss dieser Wert bis zum Jahr 2030 um mindestens 40 Prozent sinken. So hat es die Bundesregierung Ende 2016 beschlossen.“
Die gesamte Greenpeace-Broschüre finden Sie hier:
20170322_greenpeace_mobilitaetsranking_staedte
Die Stadt für Morgen
Umweltschonend mobil – lärmarm – grün – kompakt – durchmischt
Eine Broschüre des Umwelt-Bundesamt vom März 2017
In der Broschüre wird der Verkehr als eine der zentralen Herausforderungen beschrieben und die Verkehrswende als der Schlüssel für die Stadt von morgen.
„Verkehrswende: Der Schlüssel zur Stadt von morgen
Worin wird sich eine zukunftsfähige Stadt, die umweltschonend mobil,
lärmarm, grün, kompakt und durchmischt ist, von heutigen Gegebenheiten
unterscheiden? Was ist das wichtigste und zentrale Kriterium?
Die Kernaussage dieses Papiers ist: Wir gewinnen Platz zum Leben und damit Lebensqualität im urbanen Umfeld vor allem durch eine klima-, umwelt- und sozialverträgliche Umgestaltung der Verkehrssysteme. Die viel diskutierte „Verkehrswende“ muss Realität werden.
Die Stadt muss so umgebaut werden, dass die Bedürfnisse des Alltags auf kurzen Wegen erreichbar sind.
Die kompakte, funktionsgemischte Stadt ermöglicht eine drastische Reduzierung von Pkw. Langfristig sollte eine Pkw-Dichte in Städten von 150 zugelassenen Autos pro 1000 Einwohner angestrebt werden. Damit wird sich das Bild sichtbar und spürbar ändern. Eine deutliche Minderung der Zahl privater Fahrzeuge schaft Platz, der für Wohnen, Erholen und umweltfreundliche Mobilität besser und in der Regel wirtschaflicher genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil: Die Einhaltung von anspruchsvollen Lärmgrenzwerten von 40 dB(A) nachts und 50 dB(A) tagsüber können deutlich einfacher realisiert
werden – und dies trotz kompakter Bauweise. Das entschärf viele Konflikte
um zu hohe Lärmbelastungen.
Eine Schlüsselfrage lautet somit: Wie viel Automobilität braucht die Stadt
von morgen?“
Die gesamte Broschüre des Umweltbundesamtes finden Sie hier:
die_stadt_fuer_morgen_umweltschonend_mobil
Weniger Autos, mehr globale Gerechtigkeit
Diesel, Benzin, Elektro: Die Antriebstechnik allein macht noch keine Verkehrswende
Der in Deutschland beabsichtigte Ausbau der Elektromobilität ist aus umwelt-
und klimapolitischer Perspektive zu begrüßen. Zugleich wird aber der
zunehmende Bedarf an Rohstoffen die Umwelt- und Menschenrechtskonflikte im
globalen Süden verschärfen, wie eine neue Studie von Brot für die Welt
belegt.
Studie von Brot für die Welt, Miserior und Power-Shift hier zum download:
weniger-autos-mehr-globale-gerechtigkeit-web