von Michael Rothschuh
U 4- UND FAHRRADBRÜCKE AUF DIE ELBINSEL. Zwei neue Haltestellen: U4 Kleiner Grasbrook und U4 Spreehafen
Die U4 ist an den Elbbrücken angekommen. Ein schöner Bahnhof, aber noch wenig Fahrgäste. Jetzt werden Pläne vorgelegt zur Verlängerung zum Kleinen Grasbrook. Wir brauchen den Sprung über den Spreehafen auf die Elbinsel. Denn dort drängeln sich die Menschen in den Bussen und in der S-Bahn.
Die Pläne für eine U-Bahn auf die Elbinsel sind uralt. Schon beim Bau der Freihafenbrücke war, wie man bis heute sehen kann, eine Hochbahn auf zweiter Ebene über dem Straßenverkehr vorgesehen. Jetzt gibt es wieder Pläne, die U4 als Hochbahn bis zum Kleinen Grasbrook zu verlängern. In der Hoffnung, dass dort Fahrgäste wohnen und arbeiten werden.
Auf der südlichen Seite des Spreehafens aber ist die Bevölkerung rasant gewachsen und es gibt viele weit fortgeschrittene Planungen für Wohnungsbau in den nächsten 5-10 Jahren entlang der jetzigen Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße – für mehrere tausend Bewohner*innen.
Versprechen für eine U-Bahn gab es viele, 2008 fragte die SPD in einer Großen Anfrage:
„Plant der Senat oder die zuständige Fachbehörde, die U-Bahn in die HafenCity weiter Richtung Süden zu führen, oder wie soll sonst der Sprung über die Elbe von der HafenCity über Wilhelmsburg bis nach Harburg stattfinden?„
Unter den Fragestellern viele jetzt prominente SPDler*innen: der Bürgermeister Tschentscher, SPD-Fraktionsvorsitzender Dirk Kienscherf, die Senator*innen Stapelfeldt, Grote und Dressel und die Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit.
Jetzt gibt es die Chance für den doppelten Brückenschlag für die U-Bahn:
eine Brücke über die Norderelbe zum Kleinen Grasbrook,
eine Brücke für U4 und Fahrräder über den Spreehafen zur Elbinsel Wilhelmsburg.
Wie es dann später vom Spreehafen weiter in den Süden und nach Harburg gehen wird – dazu gibt es verschiedene Vorschläge, über die man diskutieren muss:
eine Hochbahn auf der jetzigen Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße;
eine U-Bahn im Tunnel durch das Reiherstiegviertel und über Kirchdorf-Süd;
eine Weiterführung als Stadtbahn entlang der Georg-Wilhelm-Straße, wie es der frühere U-Bahn-Chef Elste vorgeschlagen hatte (Hamburger Abendblatt, 27.3.2008). In Hannover oder Frankfurt ist die Weiterfahrt der U-Bahn als Stadtbahn auf der Straße der Normalfall.
Wichtig ist, dass die U4 im Laufe der nächsten 10 Jahre die erste U4-Station auf der Elbinsel bekommt.
Das sollte ein Thema werden für die Bezirkswahl 2019 und die Bürgerschaftswahl 2020. Man darf gespannt sein, wie sich die Parteien dazu aufstellen.